Gute Zeichen, schlechte Zeichen
Piktogramme – die Arbeitstiere der Orientierung
Piktogramme sind gestalterisch gesehen vielleicht die erstaunlichsten Arbeitstiere überhaupt. Menschheitsgeschichtlich gehören sie zu den ältesten Kulturleistungen. Ohne sie wären wir heute aufgeschmissen. Sie geben uns Orientierung, helfen uns bei der Bedienung von Geräten, sind vertraut oder lassen rätseln, sind abstrakt oder ausformuliert. Derzeit gewinnen sie erneut an Brisanz, denn kein Interface kommt ohne sie aus – je kleiner sie sein können, desto besser.
Wir Menschen lesen heutzutage immer weniger, lernen aber, unzählige Bildzeichen zu verstehen – sei es auf Verkehrsschildern, Verpackungen oder Bildschirmen. Jedes von ihnen kommuniziert einen Sinninhalt: Warnung, Gebot, Information, Identität u.v.m. Im Verlauf dieses Methoden-Workshops mäandern wir durch verschiedene Kulturen, Zeiten und eine Fülle von Aspekten. Was machen Bildzeichen mit uns, was können wir mit ihnen machen?
Freuen Sie sich auf zwei ebenso intensive wie kurzweilige Tage: gemeinsame gedankliche und visuelle Spaziergänge im häufigen Wechsel mit beherztem und spontanem Arbeiten – in der Gruppe, zu zweit und einzeln.
Ziel des Seminars
Erfrischende Anregungen für Konzeption und Entwurf eigener Bildzeichen und Bildzeichenfamilien sowie für den gestalterischen Einsatz bereits existierender Piktogramme.
Themen
- Piktogramme als Doppelagenten zwischen Schrift und Bild
- Kontext und Kulturkreis
- »Ich verstehe nur Bahnhof«
- Abstraktion und Komplexität
- »Vokabular« und »Grammatik«
- Umdeutung, Modifikation und Variation
- Zeit und Stil
Zielgruppe
Sie – wenn Ihr beruflicher Alltag Ihnen selten erlaubt, grundlegende Überlegungen anzustellen und ungewöhnliche Ansätze auszuprobieren.
Verbindliche Anmeldung
Bis 27.04.2019 schriftlich unter www.tgm-online.de
Hinweis
Sie brauchen für die zwei Tage nichts weiter als zwei, drei schwarze Filzstifte: einen feinen und einen sehr dicken, vielleicht noch einen mitteldicken. Außerdem Papier – Format A4. Nicht erforderlich, aber für Sie eventuell als Arbeitsmittel reizvoll: Rechner und/oder Kamera.

Für Stefan Sagmeister ist Juli Gudehus »probably the the purest conceptual designer I know«. Juli Gudehus lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Spezialität ist das Besondere. Äpfel und Birnen zu vergleichen ist ihr täglich Brot. Juli Gudehus stellt Verbindungen her zwischen Phänomenen, Menschen und Dingen. Sprache und Alltagskultur sind ergiebige Quellen für ihre facettenreiche Arbeit. Sie strahlt, wenn davon Funken überspringen und Menschen zum Lächeln bringen. juligudehus.net